Einfach nur sitzen?!

Vergangenes Wochenende fand zum ersten Mal auf der Open Ranch ein Sitzschulungskurs nach Mary Wanless statt. Und mit Sicherheit nicht zum letzten Mal, soviel sei bereits vorab verraten.

Sowohl die Methode als auch die liebe Hannah Engler, die diesen ganz tollen Kurs geleitet hat, haben mich völlig in den Bann gezogen. So liebevoll, so pro Pferd und Reiter, so bemüht aus beiden eine Einheit zu machen. Bemüht ist sicherlich das falsche Wort da es durch die Zeugnisbeurteilung einen negativen Touch bekommen hat. In diesem Fall trifft es aber 100% zu.

Hannah und die Methode von Mary Wanless sind für mich die Überraschung des Jahres! Ich bin durch eine Freundin auf diese Methode aufmerksam geworden, sie hatte bereits einen Kurs nach der Wanless Methode geritten und war hellauf begeistert. Und das mit Recht.

Jedem kann ich nur ans Herz legen, einmal einen Sitzschulungskurs zu besuchen. Selbst als Zuschauer hab ich an diesem Kurs unglaublich viel gelernt, ich bin ja dafür bekannt auf der Tribüne „mitzureiten“ … Und somit habe ich auch jede Übung begleitet und versucht umzusetzen. Mein Muskelkater war nicht ohne…. 😉

Mir war tatsächlich kaum klar, das Reiter, den Anweisungen des Reitlehrers zwar folge leisten wollen aber oftmals gar nicht wissen, wie sie ihren Körper dazu nutzen können. Die Frage nach dem Wie??? nahm in diesem Kurs eine besondere Rolle ein. Auf diese Fragen hat die Wanless Methode eine Menge Antworten, ein Beispiel gleich zu Anfang hat mir direkt die Augen geöffnet. Jeder kennt egal aus welcher Reitweise, den Spruch Hacken runter! Viele Reiter versuchen dann mit Druck auf den Hacken das auszuführen, dabei verspannt sich der gesamte Unterschenkel, die Kette setzt sich dann nach oben fort und der Reiter verliert dabei seinen Sitz. Aber versucht einmal mit euren Zehenstreckern, die Zehen nach oben zu ziehen. Ihr werdet bemerken das keine Verspannung der Wade statt findet und ihr locker dabei den Absatz tiefer als die Zehe habt. Genial!

Die Wanless Methode basiert oftmals auf inneren Bildern, sehr plakativ und erklärend. Im Kurs wurde über Bienen und wie passend von Honigtöpfen, von Laser Pointern, Gummibändern oder Reißverschlüssen, von Basketbällen und Bounce, von Kartons, Gebäuden und Stockwerken mit Treppenhäusern und ganz wichtig von Bauchspannung gesprochen. Wie sich das alles zu Hohlkreuzen, Buckeln, Entenarsch und Co verhält, lasst euch von jemand erklären, der sein Auge genau auf das geschult hat.

Hannah ist so ein Mensch, ihr Auge und ihre Erklärungen sind nahezu genial. Ich habe Hannah als unglaublich sympathisch, authentisch, offen und talentiert kennen gelernt. Die gesamte Truppe hat dieses Wochenende so einen Sprung nach vorne gemacht. Ich bin so stolz auf die Mädels und ihre Ponys.

Wieder ein Puzzle Teil in der Ausbildung des Reiters. Ich sage extra Reiter, da die Pferde ihre Reiter so sehr spiegeln um es ihnen Recht zu machen, das sie manchmal vergessen das es nicht immer zuträglich für die eigene Gesundheit ist. Und da spricht dann der angehende Osteopath aus mir. Auch wenn ich so vielleicht einige Kunden verliere, so liegen mir die Pferde doch mehr am Herzen.

Wie wichtig es ist offen zu bleiben und nach höherem zu streben, nicht alles hin zu nehmen und nach Alternativen zu suchen wenn man den Anweisungen des Reitlehrers nicht folge leisten kann, kein Verständnis für die Umsetzung hat, so lasst euch von so einem Trainer überprüfen, eure Pferde danken es euch!

Liebe Hannah es war mir eine Freude dich hier zu haben auch du bist nun ein Teil Open Ranch 🙂

Und wieder bewahrheitet sich die Aussage: Ich vertraue darauf das sich die Menschen finden, die sich finden sollen!

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