Working Cowboy Clinic mit Cody Deering

Hier noch ein besonderer Kurs für 2015! Eine Working Cowboy Clinic mit Cody Deering, die ausführliche Beschreibung des Kurses findet ihr hier unter Termine

Wer mehr über Cody Deering erfahren möchte findet hier eine Menge Informationen zu ihm und seiner Arbeit, die mir freundlicher Weise von Christin zur Verfügung gestellt wurde


Die Geburt des Horseman’s Cody Michael Deering am 8. August 1971 an der Küste Kaliforniens war erst der Anfang einer langen Reise in die mehr als fünfhundert Jahre alte Tradition der alten amerikanischen Vaqueros. Das Aufwachsen mit Pferden und allerlei Rindvieh auf der kleinen Ranch seiner Großeltern hat ihn ihm eine tiefe Sehnsucht wachsen lassen, die „echten Vaquero-Horsemen“ zu finden, die schon lange Zeit vor ihm ihre Spuren im Land hinterließen. „Wir haben immer Ponys und Pferde gehabt, die mir mein Großvater zur Verfügung stellte. Von ihm lernte ich Reiten.

CodyCopyright Christin Thiesen

Im Teenageralter begann ich, die Pferde von anderen Leuten zu reiten und half ihnen, sie auf Ritten im Gelände auszubilden. Zeitweise jobbte ich für einige Rancher in Kalifornien und half ihnen, die Rinder vom Pferd aus zusammen zu treiben. Meine richtige Arbeit begann ich als junger Cowboy von zwanzig Jahren. Auf verschiedenen Viehranches in Nevada, Idaho, Montana, Wyoming, Colorado und den North Dakota Badlands verdiente ich meinen Lebensunterhalt mit der Versorgung von Rindern und der Ausbildung junger Pferde. Es waren immer welche dabei, die gestartet werden mussten, aber auch eine Menge anderer Pferde zur weiteren Ausbildung. Normalerweise wird einem Cowboy auf der Ranch ein „String“ von 5-7 Pferden zugeteilt. Dieser String gehört nur diesem Cowboy. Niemand anders reitet diese Pferde, so lange er auf der Ranch angestellt ist. Von diesem String aus 5-7 Pferden ist meist eins noch vollkommen roh, ein anderes sehr wenig geritten, ein paar weitere wurden versucht zu starten und sehr selten sogar ein fertiges Bridle Horse. Häufig ist noch ein problematisches Pferd dabei. Es mag Menschen nicht wirklich, steigt, buckelt, geht durch, oder ist sehr schwierig zu reiten. Einige der anderen Pferde buckeln und bocken aus irgendeinem Grund, auch wenn es sich um ältere Pferde handelt, die schon länger geritten sind. Seit über zwanzig Jahren habe ich so auf Viehranches meine Jobs gemacht. War ich grad nicht auf einer Ranch, habe ich Pferde für Kunden oder Züchter gestartet. Das meiste was ich auf den Ranches gelernt habe, brachten mir ältere Cowboys bei. „Learning by doing“ ist so ziemlich der beste Weg, sich etwas anzueignen. Wenn Du die ganze Zeit mit so vielen Tieren arbeitest bleibt es gar nicht aus, dass Du Dir in vielen Situationen selber helfen musst. Werden Rinder gebrannt und kastriert, steht kein Tierarzt in der Nähe. Das können sich Rancher gar nicht leisten bei teilweise hunderten oder tausenden Stück Vieh. Mir wurde sehr früh beigebracht, wie ich schonend ein Rind auf den Boden lege, schnell brenne, impfe, entwurme, ärztlich versorge und kastriere, ohne dass es größeren Stress hat. Das gehört zu meinem Job. Die Arbeit als Hufschmied ist ebenfalls ein Teil davon. Ich beschlage seit mehr als zwanzig Jahren Pferde aller Rassen, auch Vollblüter, die Rennen gelaufen sind. Nicht immer lief alles wie am Schnürchen und natürlich hatte auch ich meine Schwierigkeiten in der Arbeit mit Pferden. Ich steckte buchstäblich fest und kam mit verschiedenen Pferden an unterschiedliche Grenzen. Hier fehlte mir in jungen Jahren die Erfahrung. Erfahrung und Weisheit, über die andere Horsemen verfügten, weil sie bereits ihr ganzes Leben mit Pferden verbracht hatten. So wuchs mein Interesse an anderen Pferdemenschen und ich beschäftigte mich mit deren Training und Arbeitsweisen.

Ein großes Geschenk waren die Tipps von so erfahrenen Horsemen wie Ray Hunt, Buck Brannaman, sogar von Tom Dorrance’s Frau Margret, die mir nach seinem Tod mit einigen Ratschlägen hilfreich zur Seite stand. Ganz besonders tief beeindruckt hat mich Bill Dorrance, aber auch Curt Pate, der ein wirklich guter Horseman war und bei dem ich ganz in der Nähe in Montana wohnte. Sein Einfluss hat mich sehr inspiriert und ich werde ihn nie vergessen. Manchmal werde ich gefragt, ob diese Männer mein Reiten beeinflusst haben. Aus großem Respekt vor diesen großartigen Männern und weil ich niemand bin, der sich mit fremden Federn schmückt, kann ich sagen: Ich reite so, wie ich reite. Ich reite nicht wie sie oder wie jemand anders. Wenn ich nämlich etwas falsch mache, möchte ich nicht dass der Eindruck entsteht, einer dieser Horsemen hätte mir das beigebracht. Wir sind alle Individuen und so soll es auch sein!“ Cody erzählt, dass das Wissen und die Erfahrung von vielen Ranchern nicht einfach so weiter gegeben wird und man oft sehr lange suchen muss, um diesen verborgenen Schatz zu entdecken. „Immer wenn ich so gar nicht damit gerechnet habe, fand ich an völlig unterschiedlichen Orten das kostbare Wissen von einzigartigen Rinderzüchtern und Reitern. Auch heute stolpere ich noch oft über Dinge und Erkenntnisse, die mich auf meinem Weg als Horseman weiterbringen und reifer werden lassen. Es wird niemals aufhören. Ich werde lernen, so lange ich lebe und atme.“

Im Laufe vieler Jahre hat Cody verschiedenen Lehrmethoden und Disziplinen kennengelernt. Es waren auch Ansätze dabei, die er nicht weiter verfolgte, weil sie seinem Prinzip des gefühlsbasierten Pferdetrainings entgegen standen. Für seine Methode der „Californio Traditions“ wird Cody von seinen Schülern und anderen Trainern sehr gelobt und geachtet. „Ein Horseman ist ein Mensch, der die Bedürfnisse und das Wohlergehen des Pferdes im Auge hat. Er ist in der Lage, ein Pferd zu lesen, nicht vermenschlicht betrachtet, aber das zu finden und zu erkennen, was ganz tief in seinem Innersten verborgen ist. Horsemen gestehen ihren Pferden zu, dass sie Zeit zum Lernen brauchen und wissen, was man ihnen zumuten kann. Was auch immer das Pferd tut, es gibt einfach nichts, womit der Horseman nicht arbeiten kann. Manchmal ist es einfach nicht der richtige Zeitpunkt, bestimmte Dinge zu tun. Das Pferd zeigt es uns deutlich. Und wir müssen im Auge behalten, dass mentale und physische Blockaden das Pferd in seinen Bewegungen, aber auch in seiner Psyche beim Lernen behindern können. Ein Horseman ist in der Lage, das zu erkennen. Er muss ganz sicher nicht perfekt sein. Aber er muss den Willen und das Können in sich tragen, das Pferd zu verstehen. Ein Horseman – und dabei schließe ich Pferdefrauen mit ein – muss das Pferd zuerst fühlen und herausfinden, wie es lernt, versteht und umsetzt – auf diese Weise kann dann die Kommunikation ohne große Probleme beginnen“. Cody lebt und unterrichtet die „Californio Traditions“ mit dem Ziel, der Perfektion von Pferd und Reiter am Rind. Der Style, den er praktiziert, hat seine Wurzeln im Alta Californa des 17. Jahrhunderts, genau genommen in 1770, bevor Kalifornien zu den Vereinigten Staaten gehörte. „Ich unterrichte den alten Californio Horsemanship Vaquero Style, weil er mein Pferd langfristig zu dem macht, wie ich es haben möchte. Diese Methode bringt das Pferd in seiner eigenen, individuellen Lerngeschwindigkeit Schritt für Schritt weiter. Der Mensch kann lernen zu verstehen, an welchem Punkt innerhalb des Trainings sich das Pferd befindet, so dass er in der Lage ist, ihm so zu helfen wie es gerade nötig ist, um einen weiteren Schritt in der Ausbildung zu tun. Es geht um das Trainieren des Pferdes mit einem kompletten Verständnis darüber, wie es an Rindern arbeitet, wie es seinen Reiter effizient über enorme Distanzen trägt und wie es auf feinste Signale am Zügel unmittelbar reagiert. Das Training sorgt dafür Dir selber bewusst zu machen, was und warum Du etwas tust. Es bringt Dich dazu, vorausschauend zu denken sowie Geduld und Disziplin zu entwickeln. Und zwar für beide: Pferd und Reiter. Ich habe sehr konkrete Vorstellungen, wenn wir über diese Art von Horsemanship sprechen. Wenn ich mit einem Pferd arbeite, denke ich immer an seine Zukunft. An das, was das Endziel meiner Arbeit mit diesem Pferd ist. Dabei spielt es keine Rolle, ob es mein Pferd ist oder das eines anderen. Ich versuche zu erkennen, was das Pferd aus seiner Sicht meint, was es als nächstes tun soll. Und ich überlege, wie ich das, was ich ihm beibringe, einbinde in das, was ich künftig von ihm erwarte. Aber auch wenn jemand nicht an der Rinderarbeit interessiert ist, kann ihm der Californio-Weg gut gefallen und einen großen Nutzen bringen, weil er eine unglaubliche Menge an Gefühl, Reaktionsfreudigkeit und Disziplin in sein Pferd bringt. Ich glaube, dass jeder Mensch, egal aus welcher Reitweise er kommt, dankbar für ein leicht rittiges, williges und gut ausgebildetes Pferd ist.“ Die Grundlagen dieser Methode kann jedes Pferd in jeder Disziplin erlernen oder einfach seinen Ausbildungsstand verbessern.

Cody arbeitet aus der totalen Einfachheit heraus. Dem Pferd macht er es mit klarer Körpersprache so einfach wie möglich. Hauptaugenmerk zu Beginn ist immer erst der emotionale Zustand des Pferdes. „Für jedes Pferd benötigt man ganz individuell Geduld und warte auf den Zeitpunkt, wo das Pferd die eigene Idee zu seiner macht. Die Bewegung kommt aus dem Pferd, nicht weil man es antreibt. Das Pferd ist frei, und weiß es! Hier erst beginnt die Veränderung und das geistige/emotionale Wachstum des Pferdes“ erklärt Cody. “Was Du nicht willst, das man Dir tu’, das füg’ auch keinem anderen zu” – Ich glaube, das passt, wenn man mit Pferden arbeitet. Fair zum Pferd zu sein und zu verstehen, warum ein Pferd so reagiert, wie es das grad tut. Wenn z.B. ein Pferd frech ist, die Grenze des Menschen überschreitet und ihn total bedrängt, nennen das einige respektlos, aber vielleicht ist es das gar nicht! In den meisten Fällen ist es seine Art sich zu verteidigen und es schützt sich nur damit. Diesen Unterschied zu erkennen kann die Art, wie Du mit Pferden arbeiten möchtest, enorm verändern. Menschen, die mit Pferden – oder auch mit Menschen – arbeiten, sollten eine bestimmte Sichtweise auf die Dinge haben. Wenn wir wirklich aus dem Bauch heraus fühlen können, was der jeweils andere Mensch oder das Tier durchmacht, sind wir viel besser in der Lage, ihm zu helfen.

Ich biete verschiedene Wege des Pferdetrainings in zwei Varianten: Feel based Horsemanship Training und den Vaquero-Style. Beide sind sich ähnlich und man kann sie gut kombinieren. Innerhalb des Unterrichts kann man sie in unterschiedliche Bereiche aufteilen. Man kann Tageskurse für jeweils einen Teil anbieten oder zwei komplett unterschiedliche Kurse. Bestandteile sind Bodenarbeit (Vaquero und feel based Horsemanship), Colt starting, Californio Style Horsemanship (inkl. Reiten in der Hackamore, in den two-reins und dem Spade Bit als bridle horse), Californio Style Rinderarbeit und Roping. Das feel based Horsemanship ist Teil innerhalb des Californio-Style, kann aber komplett separat für die Reiter angeboten werden, die nicht an dem speziellen Vaquero-Style interessiert sind. Ich biete ebenfalls 2-3 Tages-„Fiestas“ an; Kleinere Turniere, an denen JEDER Mensch und JEDES Pferd teilnehmen kann. Wer hier mitmachen möchte, ist immer willkommen, sollte aber vorher möglichst schon mal einen Californio Horsemanship-Kurs besucht haben. Voraussetzung für die Teilnahme ist das allerdings nicht. Auf diesem Event steht immer der Spaß im Vordergrund und an diesem Wochenende wird die Arbeit der alten Vaqueros simuliert. Am Ende ist JEDER Teilnehmer ein GEWINNER, denn hier steht das Pferd im Mittelpunkt des Interesses – und kein Pferd muss mehr leisten, als es in der Lage ist. Weiter bietet er Unterricht / Kurse mit folgenden Themen an: Ranch Roping, Arbeit an den Rindern, Anreiten von Jungpferden, die und das Lösen von individuellen Problemen von Pferd und Reiter.

Mit freundlicher Genehmigung von Christin Thiesen

Copyright Christin Thiesen

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