- Liegt es an der Führungsqualität des Reiters/Besitzers?
- Ist das Pferd überfordert?
- Hat es die Aufgabe nicht verstanden?
- Ist die Hilfengebung falsch?
Tag Archives: Pferde
Pferde Intelligenz: Können Pferde ihren Reiter austricksen? Ein Bericht von Regina Käsmayr
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Menschen und Pferde 2013
Ein paar Erinnerungen und Eindrücke aus 2013
Mehr Bilder und Impressionen findet ihr hier: http://www.openranch.de/kurse/
Ich wollte nicht versäumen einen kurzen Rückblick für das Jahr 2013 zu schreiben. Auf dem oberen Bild seht ihr ein paar meiner schönsten Eindrücke aus dem Jahr 2013. Es war ein unglaublich aufregendes, sehr lehrreiches und verrücktes Jahr. Nie hätte ich geglaubt so viele tolle Menschen kennen zu lernen. Ich hatte so viel Spaß, jeder Kurs war anders, immer besonders auf seine Art. Ich habe in den vielen Jahren vorher nicht annähernd so viel über Menschen und Pferde gelernt wie in dem vergangenen Jahr. Viele der Lehren machen jetzt erst Sinn, manches verstehe ich erst jetzt. Zusammenhänge werden klarer. Die Arbeit mit Pferden ist etwas besonderes und ich möchte es niemals missen!
Meine Mutter sagt immer Pferdeleute sind alle etwas "verrückt" damit hat sie wahrscheinlich Recht. Letztens habe ich ihr einen Post aus Facebook vorgelesen, ich musste so sehr schmunzeln, meine Mutter hat nur mit dem Kopf geschüttelt. Jemand war krank und hat geschrieben nach langer Zeit endlich wieder im Stall und das misten macht so einen Spaß! Pferdeleute sind so herrlich anders! Menschen die damit nichts zu tun haben, können das nicht nachvollziehen. Das wir viel Geld für Dinge ausgeben, lieber eine neue Decke fürs Pony kaufen als uns ein paar neue Schuhe. Die Jagd und Pferd steht vor der Tür, wir fahren na klar hin. Obwohl alle sagen, eigentlich brauche ich ja nichts 😉 Und dann voller Tüten nach Hause kommen! Ich denke das ist eine Lebenseinstellung und nicht nur ein Hobby. Viele der Teilnehmer sind auch Freunde geworden, mit den meisten stehe ich noch immer im Kontakt. Im nächsten Jahr sehe ich ganz viele Gesichter wieder und freu mich sehr darüber. Auch kommen ganz viele neue "Verrückte" dazu, die meisten Kurse sind schon jetzt fast vollständig schriftlich bestätigt und voll. Es gibt nur noch vereinzelt Plätze. Ich werde aufgrund der Nachfrage noch einige mehr planen. Für mich ein Erfolg mit dem ich nie gerechnet hätte und darauf bin ich sehr stolz!
Das Jahr 2014 wird nicht minder aufregend und interessant! Bin gespannt wievel Knoten noch platzen und wieviel Wissen noch dazu kommt....
Ich möchte mich bei euch alle bedanken, ihr alle habt dazu beigetragen das so ein Ort entstanden ist!
Ich wünsche euch schöne besinnliche Weihnachten und ein wundervolles neues Jahr 2014 mit viel Gesundheit und allem was ihr euch wünscht!
Marina
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Nachbericht Longenkurs mit Petra Hamer vergangegenes Wochenende
Mit vollem Erfolg haben wir den letzten Kurs in diesem Jahr abgeschlossen!
So viele tolle neue Leute mit so tollen Pony´s waren da. Es war ja bereits der zweite Kurs mit Petra Hamer und ich muss sagen auch ich habe diesmal wieder eine Menge dazu gelernt. So viele neue Übungen, neue Aufgaben und Erklärungen. Wie immer hast du Petra alle mitgerissen! Es war mir wieder so eine Freude dich bei uns zu haben! Dein Wissen erscheint unendlich. Dein Auge, fantastisch. Deine Geduld, schon fast unnatürlich. Deine Art zu unterrichten, die Leute da abzuholen wo sie stehen, sich auf jeden einzustellen, großartig. Da hast es geschafft, selbst bei schlechtem Wetter am Samstag jeden so zu motivieren! Toll! Ich habe so viel positives Feedback bekommen und bereits so viele neue Anmeldungen für 201 4 das du einfach noch einen zweiten Termin für uns haben musst ;-)! Schon jetzt wären beide Kurse ausgebucht. Viele der Zuschauer wollen direkt als aktives Mitglied beim nächsten Kurs dabei sein. Und das auch mit Recht, wie immer bin ich so verblüfft über die Veränderung der Pferde. So sind doch alle zu Beginn der Veranstaltung aufgeregt und übermütig, etwas unkonzentriert durch die vielen Pferde und neue Umgebung. Zum Ende sind immer alle so schön! Etwas anderes fällt mir dazu nicht ein, sie sehen alle so zufrieden aus, so stolz, so glänzend. Alle bekommen so ein Selbstbewusstsein, wachsen so sehr mit ihren "Menschen" zusammen. Irgendwie scheint nach den Kursen alles so leicht zu werden, das Verladen, das Führen etc.
Die Pferd Menschen Kombinationen waren diesmal wieder so unterschiedlich, so tolle Pony´s waren dabei, das jüngste 2,5 Jahre als Vorbereitung auf das Reiten und die älteste Stute 20 Jahre. Alle haben nach dem Kurs so an Schönheit gewonnen, Pferde die sehr unscheinbar wirkten, werden so "groß". Für mich ein absolutes Highlight in der letzten Einheit: Eugen ein schweres Warmblut mit Anke. Himmel nochmal Anke hast du ein geiles Pferd! Eugen wird sonst gefahren und geritten und arbeitet seid unserem letzten Kurs auch nach dem Longenkurs. In der letzten Einheit ging es darum, die Versammlung aufzubauen und zu halten. Wie sehr sich ein Pferd während der Arbeit auf den Arsch setzen kann.... Wahnsinn!
Für viele von uns ist die Arbeit nach dem Longenkurs, ein fester Bestandteil im Training geworden. Auch wenn es so leicht nach außen aussieht, jeder der danach arbeitet, weiß wie schwer es ist. Schön das so viele mittlerweile danach arbeiten, eure Pferde danken es euch!
Möchte mich nochmals bei einigen lieben Menschen bedanken, die mich während des Kurses unterstützt haben, natürlich bei Petra H., Daniela, Janne, Petra B. und bei Moni. Auch bei den vielen Kursteilnehmern und Zuschauern, die so nett waren, mit denen ich in Kontakt bleibe. Viele die ich spätestens zum nächsten Kurs wieder sehen werde! Schön das ihr da wart!
Die Bilder zum Kurs werde ich schnellstmöglich einstellen!
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Bericht über die Arbeit von Alfonso Aguilar

Vom 9-11. September 2014 ist er bei uns und wird einen Kurs bei uns abhalten. 🙂 Die Vorfreude ist jetzt schon da !
9. September 2014: Bodenarbeitstag, Round Pen Arbeit, Kommunikation etc.
10.-11. September 2014: Bodenarbeit weiterführende Arbeiten und Reiten
Jeder Tag kann einzeln gebucht werden, Alfonso geht komplett auf eure Wünsche und Probleme ein. Alles kann individuell gestaltet werden. Wenn alle Informationen vorliegen werde ich den Kurs so schnell wie möglich veröffentlichen.

Mehr zu Alfonso auch hier:
http://www.aguilarnaturalconcepts.com/German/html_german/germany.html
Lernen als Ausbildungsziel
Da Pferde nicht unsere Sprache sprechen, müssen wir ihre erlernen. Das tun wir am besten, wenn wir lernen, ‚wie Pferde lernen'. Mit diesem Fachwissen ausgestattet, kann man dem Pferd individuell einen Lernweg aufzeigen, durch den es versteht, was wir von ihm wünschen. Alfonso Aguilar, Horsemanship-Ausbilder und Tierarzt, beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Lernverhalten von Pferden und vermittelt diese Wissen in seinen praktisch orientierten Kursen. Seine Verständigung mit dem Pferd beginnt dabei am Boden.
Zögernd bringt Besitzerin Heike Merkisch ihren Braunen zum Round Pen. Kaum öffnet sie das Paneltor, schiebt sich das Pferd an der Besitzerin vorbei, zieht sie am Führstrick mit. Die Augen des Wallachs sind wach. Sein Körper gespannt. Kaum hat die 32-Jähre ihr Pferd vom Halfter befreit, dreht dieses auf der Hinterhand um und trabt zügig mit nach außen gebogenen Hals im Round Pen umher. Alfonso Aguilar steht ruhig neben ihr in der Mitte und lässt das Pferd gewähren. "Erst einmal kann er sich umschauen", beginnt der Mexikaner seine Arbeit mit dem Kurspferd, "er erwartet schon von vorneherein, dass er Druck vom Menschen bekommt", erklärt er. "Ich möchte seine Erwartungshaltung in den Menschen aber nicht erfüllen, sondern ändern." Der Horseman arbeitet zunächst nur mit dem Pferd alleine, während Merkisch das Verhalten ihres Pferdes und die Herangehensweise von Aguilar in Ruhe von Außen beobachtet. "Ich mache mit ihm keine freie Arbeit im Round Pen mehr, da ich es nicht schaffe, seine Aufmerksamkeit bei mir zu halten. Der Trainer, bei dem er kurzzeitig in Beritt war, hat ihn auf dem Zirkel gescheucht, bis er triefte vor Schweiß. Perino hat nun mal schlechte Erfahrungen im Round Pen gemacht", erläutert die Besitzerin die Geschichte ihres Warmblutmixes.
Schlechte Erlebnisse vergessen Pferde nie
Aguilar, weiterhin passiv in der Mitte des Pens: "Pferde vergessen nichts. Das ist gut, wenn es um solides Training geht und schlecht, wenn sie traumatische Situationen erlebt haben. Diese sind meist nie wirklich aus ihrem Bewusstsein zu löschen. Man kann Pferden aber helfen, solche verankerten Ängste zu überwinden. Reiter neigen dazu, schnell aufzuhören, wenn etwas nicht gut läuft. Dennoch ist es wichtig, nicht aufzuhören, wenn gerade alles schief läuft, denn das ist dann das Bild, was das Pferd im Bewusstsein als zuletzt Gelerntes abspeichert. Am nächsten Tag wird das Problem dann noch größer sein", beschreibt der Pferdekenner. Wichtig ist also, dass dem Pferd nach einer traumatischen Situation direkt gezeigt wird, das nichts gefährlich ist. Und dies geschieht bei ihm mit Ruhe, Schritt für Schritt. Und Ruhe, die hat der Horseman aus Mexiko. Seine bescheidene und unaufdringliche Art scheint das Geheimnis seines freundlichen und effektiven Umgangs mit Pferden zu sein, die sich schnell seinem Energiepegel anpassen.
Pferde ziehen sich in sich zurück
Das bedeutet aber nicht, dass der Ausbilder immer nur schlapp in der Mitte herum steht. Klar, deutlich und auch mal rasant agiert er, bleibt dabei aber immer aggressionslos und unaufdringlich in seinen Bewegungen. Kurswallach Perino, der wie ein aufgezogenes Uhrwerk seine Runden dreht, gibt er ziemlich schnell seine Wunschrichtung an. Er schneidet ihm den Weg ab und lässt ihn vom Seil weg in die andere Richtung wenden. "Perino schaltet mental aus. Es ist, als hätte er sich zurückgezogen und als wenn nur sein Körper die Abläufe abspult. Mental ist er gerade nicht zu erreichen. In so einem Fall unterbreche ich seinen eingefahrenen Modus. Das verwundert und verunsichert ihn zu beginn, gibt ihm aber die Möglichkeit, wieder frei zu denken und zu überlegen", erklärt Aguilar. Ruckartig und schnell sind die Wendungen des Braunen, hektisch sein Auge. Doch dieses verändert sich. Aguilar positioniert sich immer wieder so neu, das der Wallach nachdenken muss. Dieser bewegt sich nun vorsichtiger, passt auf und versucht herauszufinden, was der Mensch will. Sein Blick wird fragender. Durch eine Pause gibt Aguilar ihm im richtigen Moment die Antwort: gut gemacht. Und schon ist das Pferd im Lernmodus, es ist hervorgekommen hinter seiner emotionalen Schutzmauer. "Nun bedarf es weniger ruhigen, gezielten Bewegungen des Maxikaners und Perino läuft ihm frei hinter her. Er bleibt neben ihm stehen. Die Spannung ist raus, das Pferd gäht. Viele Pferde tun dies in so einer Situation und manche Horsemen sagen: ‚er lässt die Schmetterlinge raus'.
Tiere sterben, um Stress zu entkommen
Für Aguilar ist nun die Basis im Pferd für motiviertes Lernen geschaffen. Nun muss nur noch Besitzerin Merkisch dazu bereit sei, ihren eigenen Lernweg zu bestreiten. "Wenn etwas nicht klappt und Perino wieder einmal etwas tut, was mir nicht passt, frustriert mich das", erzählt die Reiterin, der es dann an praktischen Möglichkeiten fehlt, die Situation ins Positive zu wenden. "Der mentale Zustand, in dem sich ein Reiter befindet, ist äußerst wichtig. Er entscheidet darüber, ob Lernen überhaupt möglich ist", so Aguilar. "Viele Pferde geben innerlich auf, hören auf zu kooperieren und zu lernen, wenn der Mensch ihnen Aufgaben nicht verständlich vermitteln kann. Sie haben nicht die Chance, sich unseren Unzulänglichkeiten mit ihnen zu entziehen, wie Wildtiere es auf haben. Bei diesen Tieren gibt es nämlich den so genannten ‚Sudden Death'. Wird ein Wildtier zum Beispiel gefangen und auf dem Boden mit Stricken gefesselt, kann es einfach sterben: es gibt auf und bekommt einen Herzstillstand. Pferde sterben nicht so schnell, aber sie werden - eingesperrt durch ihre heutigen domestizierten Lebensbedingungen in Stallungen oder auch auf Paddocks - frustriert. Wie dieser Wallach geben Sie auf und hören auf, zu kooperieren. Oder sie werden krank, bekommen Stresskoliken oder entwickeln ‚Untugenden' wie Koppen oder Weben."
Frustrationen, die nicht lohnen
Und wie dem Pferd geht es dann meistens auch dem Reiter: klappen die Ausbildungsschritte mit dem Pferd nicht mehr, macht es nicht mehr das, was man möchte, wird der Reiter frustriert. Merkisch bestätigt dies: "Ich merke, wie sich in meinem Bauch ein Klotz formt und Frust steigt in mir auf. Ich weiß dann nicht, was ich machen soll, damit Perino das macht was ich möchte". In der Regel fängt Gewalt da an wo wissen endet. Hier fehlt es also ‚nur' an den richtigen Ausbildungsschritten. Was mache ich, wenn…? Und diese Schritte müssen dann noch in der Praxis verstanden und umgesetzt werden. Keine Kleinigkeit. Aber durchaus machbar. "Auch der Mensch hat einen Lernrahmen und sollte offen für Neues sein, aber auch selbstkritisch und fair zu sich", rät der Horseman. "Klappt etwas nicht, sollte man ‚immer' einen Schritt zurückgehen und nachdenken. Der Mensch sollte alles Erdenkliche tun ‚wollen', um zu loben und Freude zu haben. Funktioniert etwas nicht und Frust kommt auf, kann man zu einer Lektion zurückgehen, die klappt, das Pferd dafür loben und sich über den gelungenen Moment freuen".
Schritt für Schritt für Pferd und Reiter
Perinos Besitzerin lernt die ersten Schritte dazu im Round Pen: Hier ein bisschen mehr Druck, hier weniger, seitlich wegdrehen, schneller oder langsamer gehen, weniger Energie oder mehr - keiner hat gesagt, dass es leicht ist, neue Abläufe im Körper zu etablieren, aber mit etwas Übung gelingt es und Spaß macht es mit dem Fokus auf kleine Erfolge auch. Perino läuft nun auch seiner Besitzerin hinterher. Dies ist keine Soap-Story zum Thema ‚Pferdenanny', sondern die ersten kleinen Ausbildungsschritte zu adäquater Bodenarbeit im Sinne des Pferdes. "Hier ist nichts magisch an der Sache. Wir verstehen nur ein bisschen mehr, wie ein Pferd handelt und mit dem Wissen können wir uns dem Pferd gegenüber richtig verhalten. Das ist alles." Und jeder, der will, kann lernen, gefühlvoll und artgerecht mit seinem Pferd zu kommunizieren.
Text & Fotos: Rika Schneider
Quelle: http://www.goodhorsemanship.de/
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Bericht Loslassen können – ein Merkmal des Westernreitens von Petra Roth-Leckebusch
Es ist ein Merkmal des Westernreitens, dass man sein Pferd am losen Zügel reiten sollte. Wenn man sich auf den Turnierplätzen umschaut, sieht man allerdings immer weniger Pferde, die so trainiert oder vorgestellt werden.
Natürlich reitet man sein Pferd im Training und in der Ausbildung immer mal wieder mit Kontakt. Wobei der „leichte Kontakt“ genauso wie die „gefühlvolle Hand“ leider viel zu selten zu finden sind.
In der Praxis sieht man oft „schnelle Hände“; das heißt, der Zügel wird ohne Vorwarnung und ruckartig angenommen, so dass das Pferd einen schmerzhaften Schlag ins Maul erhält, gegen den es sich nicht schützen kann. Diese Art der „Zügelführung“ schüchtert das Pferd stark ein, was sicher auch von einigen Reitern so gewollt ist. Jedes Zügelsignal ist bei dieser Handhabung eine Strafe für das Pferd. Es versteht sich von selbst, dass ein so ausgebildetes Pferd sich nicht entspannt ist. Wie könnte es auch, wenn es nie weiß, wann der Schmerz kommt. Andere Reiter reiten ihre Pferde mit einem ständigen Kontakt. Das Problem ist hier, dass man ein außerordentlich guter und einfühlsamer Reiter sein muss, um einen gleichmäßigen Kontakt aufrecht zu erhalten, ohne das Pferd zu stören. Das gelingt schon in der Dressurreiterei nur sehr wenigen. Der Reiter muss vollkommen ausbalanciert sitzen und sehr viel Gefühl haben, um ein Pferd, das mit anstehendem Zügel geritten wird, nicht ständig im Maul zu behelligen.
Im wirklichen Leben gewöhnen sich die Pferde an den dauernden Druck der weniger gefühlvollen Reiter. Sie werden entweder stumpf im Maul oder beantworten den Druck durch Kopf hochnehmen oder mit anderen Abwehrhaltungen. Weil das Pferd nicht gut auf den Zügel reagiert, muss der Reiter jedoch noch heftiger einwirken,wenn er das Pferd z.B. durchparieren will – und so beginnt ein Teufelskreis aus Ziehen beim Reiter und Gegendruck beim Pferd.
Die Frage ist: Wie bekomme ich ein williges Pferd mit einem weichen Maul?
Die Antwort lautet: Indem ich gefühlvoll und kontrolliert mit dem Zügel umgehe und jede richtige Antwort des Pferdes belohne. Ich nehme also den Zügel an, und sobald das Pferd nachgibt, gebe ich auch sofort den Zügel nach. Ja, so steht es auch in allen Büchern, aber selten machen die Reiter das so.
In der Praxis ist das Timing des Reiters die häufigste Fehlerquelle. Oft ist er zu langsam, d.h. das Pferd hat schon nachgegeben, aber der Reiter hält den Zügelanzug weiter aufrecht. So versteht das Pferd nicht, was es tun soll und erhält keine Belohnung auf seine richtige Reaktion. Folgerichtig hört es auf, so zu reagieren; schließlich bringt es ihm nichts. Ein weiterer weit verbreiteter Reiterfehler ist, dass der Reiter genau im falschen Moment nachgibt; nämlich wenn das Pferd gegen den Zügel geht. Sollte das Pferd den Zügelanzug mit Gegendruck beantworten, so muss der Reiter so lange konsequent den Druck aufrecht erhalten, bis das Pferd nachgibt.
Es ist wichtig, dass man sich immer wieder in Erinnerung ruft, dass das Pferd in dem Moment lernt, in dem ich eine Hilfe wegnehme! Ein gutes Westernpferd sollte mit minimalen Hilfen zu reiten sein. Es muss lernen, sich selbst auszubalancieren und willig auf alle Hilfen zu reagieren. Wenn das Pferd auf dem Zügel liegt, ist es immer schlecht ausbalanciert – es lehnt sich auf die Stütze, die ihm der Reiter im Maul bietet und ist dadurch mit seinem Gewicht auf der Vorhand. Dies wiederum bedeutet, dass die Pferdeschulter blockiert ist und die Hinterhand weniger trägt, als sie könnte. Das Pferd kann sich erst ausbalancieren, wenn der Reiter die Zügel hingibt und ihm die Chance lässt, seine eigene Balance zu finden.
Aber warum fällt es den Reitern so schwer, die Pferde vorne loszulassen?
Ich glaube, das hat hauptsächlich psychologische Gründe. Viele Reiter meinen, sie würden die Kontrolle über das Pferd verlieren, wenn sie den Zügel hingeben. Das ist allerdings ein großes Missverständnis. Kein Zügel und kein Gebiss dieser Welt kann ein Pferd daran hindern, unter mir wegzurennen oder zu scheuen! Ich erlange Kontrolle über das Pferd, wenn das Pferd lernt, willig auf die Hilfen zu reagieren, wenn es mich versteht, wenn es gerne mit mir zusammenarbeitet. Ein entspanntes, losgelassenes Pferd, das versteht was es tun soll, wird ein zuverlässiger Partner, auf den ich mich verlassen kann.
Die amerikanische Trainerin Stacy Westpahl hat eine Freetyle Reining geritten, in der sie alle Manöver ohne Sattel und Zaumzeug gezeigt hat. (Auf youtube kann man sich das im Internet anschauen.) Sie beweist damit eindrucksvoll, dass es keine Frage der Ausrüstung ist, ob man ein Pferd kontrollieren kann. Die Kontrolle ist eine Folge der richtigen Ausbildung! Um gefühlvoll mit dem Pferd umgehen zu können, muss der Reiter balanciert und losgelassen sitzen. Ein zügelunabhängiger Sitz ist daher unerlässlich, um eine gute Hand zu bekommen. Gary Marble aus den USA hat bei uns viele Jahre Unterricht gegeben. Er legte sehr großen Wert auf einen guten Sitz. Er nahm Reitern, die ihre Pferde nur über die Zügel ritten, diese kurzerhand weg und ließ sie mit Halsring reiten. Sicher eine Methode, die man nur bei fortgeschrittenen Reitern anwenden sollte, denn die meisten Reitlehrerversicherungen werden kein Verständnis für sowas haben.
Das Ergebnis war allerdings beeindruckend:
Die Pferde gingen sofort viel entspannter, die Reiter lernten zu sitzen und die Pferde über den Sitz zu lenken. Sofort zeigte sich, welche Pferde über Neck Reining und Gewichtshilfen geritten wurden, denn diese Reiter hatten auch auf Halsring keinerlei Probleme mit ihren Pferden. Das Ziel der Westernausbildung ist ein Pferd, das mit minimalen Hilfen am losen Zügel zu reiten ist.
Dahin kommt man nur, wenn man die Zügel auch im Training immer wieder loslässt!
Quelle: Petra Roth-Leckebusch für westernreiter (EWU)
Quelle: http://www.wittelsbuerger.de/ewu/info/2009/loslassen_koennen.htm
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Stefan Ostiadal Kurs im Mai
Es ist noch ein Platz für den Allaround Kurs bei Stefan im Mai frei geworden. Mehr Informationen findet ihr unter Termine.
Meldet euch schnellstmöglich um euch den Platz zu sichern !
Stefan Ostiadal

Jahrgang 1968, in Hessen geboren, gerlernter Werkzeugmacher (Opel) ist seit seiner Kindheit sehr mit allem vetraut was vier Beine hat. Schon früh wollte er mit Tieren arbeiten und sein ältere Bruder Willi (Hufschmied) weckte seine Leidenschaft für Pferde und die Westernreiterei in den achziger Jahren. 1988 ritt Stefan dann sein erstes Turnier in Bayern und arbeitete in dieser Zeit am Chiemsee auf dem brüderlichen Hof. In dieser Zeit war Stefan öffters in den USA, meist bei Cuttingtrainern. Anfang der 90er ritt er dann auch hauptsächlich Cuttingpferde und konnte in dieser Zeit etliche Turniere gewinnen. Unter anderem auch den Titel des Europameisters 1994. Aber von Anfang an interessierte Stefan sich sehr für "den Weg" innerhalb der Jungpferdeausbildung. 1992 bekam er von Honstetter Quarter Horses die Chance vom Chiemsee an den Bodensee zu wechseln. 5 Jahre arbeitete er dort und trainierte dort Jungpferde.
Quelle: www.starting-colts.de
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Seminar Vaquero/Barockreiten in der Fürstlichen Hofreitschule Bückeburg mit Jeff Sanders
Samstag war es endlich soweit!
Die Vorfreude war groß das Wetter zu Anfang bescheiden, kalt und die Straßen waren weiß. Nach knapp 1 stündiger Fahrt kamen wir Christiane, Martina, Daniela, Monika, Ronja und ich in Bückeburg an. Die Schlossanlage ist wirklich sehenswert, kann jedem einen Besuch empfehlen!
Ich habe einiges erwartet und erhofft aber das es so toll, informativ und gut organisiert sein würde, hat meine Erwartungen gesprengt. Das war seid langem das beste Seminar an dem ich teilgenommen habe. Jeff, Christin und Wolfgang begrüßten uns sehr herzlich, die Stimmung war fantastisch. Viele Bekannte Gesichter. Die Reitvorführungen inspirierend, die Erklärungen absolut genial, so bildhaft und verständlich. Die Pferde wundervoll, die Reiter sehr sehenswert. Die Leidenschaft der Referenten mitreißend!
Mehr kann man sich an einem Tag nicht wünschen.
Vielen Dank an die Fürstliche Hofreitschule und Jeff Sanders, das sie so ein Seminar auf die Beine gestellt hat! Einige Bilder findet ihr auch bei Facebook und bei uns in der Galerie andere Events!
Zusätzlich sage ich noch besten Dank an Michael, der Monika und mir unsere heiß ersehnte Hackamore mitgebracht hat. Super tolle Arbeit, die Freude ist riesig !
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